Schön, dass du fragst…
Kapitel 1: ICE
Mein Zug sollte eigentlich um 18:30 Uhr in Würzburg abfahren.
Das klappte leider nicht. Oberleitungsschäden oder sowas.
Naja, hatte ich wenigstens Zeit für´n Burger.
Mit knapp 50 Minuten Verspätung trudelte mein ICE endlich ein und ich nahm meinen Stammplatz im Bordbistro ein und gönnte mir das eine und andere Bierchen.
Liebe @DB_Bahn, euer Verspätungsalarm ist ziemlich sinnlos, wenn die email erst 80 Minuten nach der eigentlichen Abfahrtzeit ankommt.
— the0lli (official) (@the0lli) 5. Juni 2015
@the0lli Start Up Probleme. @DB_Bahn
— Riotburnz (@riotburnz) 5. Juni 2015
Das ich durch die Verspätung meinen Anschluss in Hamburg verpasste, hat mich nur leicht genervt. Der RE nach Kiel fährt ja stündlich.
Kapitel 2: Hauptbahnhof Hamburg
Am Serviceschalter der Bahn waren die Mitarbeiter ziemlich überarbeitet. Meine Frage, welchen den Zug ich jetzt nehmen sollte, wurde mit “Pff, weiss auch nich. Hier, Fahrgastrechte-Formular” beantwortet. Alles klar, danke fürs Gespräch. Noch schnell Eine rauchen und ein lauwarmes Bier aus dem Rucksack, dann in den Zauberzug nach Kiel.
So. Ich hab noch 15 Minuten bis mein Zug nach Kiel fährt. Erstmaln warmes Bier aus dem Rucksack. Dann kann ich wenigstens im Zug pennen.
— the0lli (official) (@the0lli) 5. Juni 2015
Kapitel 3: People of Regionalbahn
Wer schon mal Freitag Nacht mit der Bahn unterwegs war, kennt es sicher: es gibt seltsame Menschen auf diesem Planeten. Auf den spargelförmigen Glatzkopf, der 1988 geboren wurde (zumindest hatte er ne 88 auf den Unterarm tätowiert. Vermutlich sein Geburtsjahr.) möchte ich hier gar nicht eingehen. Das Pärchen schräg gegenüber ist allerdings einen Satz wert. ER: setzt sich, trinkt Wasser, liest Zeitung. SIE: Setzt sich, legt ihren Kopf auf die Handtasche, steht auf, setzt sich auf einen anderen Platz, steht wieder auf, setzt sich wieder auf den ursprünglichen Platz. Einige Minuten später nimmt die Trulla nen Gefrierbeutel mit Schminkzeug aus der Handtasche, schaut den Krempel an, leert den Krempel in die Handtasche, stopft den Gefrierbeutel in die Tasche.
Mal schauen, wann die Trulla in ihre Tasche kotzt…
— the0lli (official) (@the0lli) 5. Juni 2015
Was soll ich sagen, Sie hat´s getan. Einfach mal in ne Plastiktüte gekotzt.
— the0lli (official) (@the0lli) 5. Juni 2015
Das war dann der perfekte Moment meinen Krempel zu packen und in Richtung Zugtür zu gehen. Wir hatten ja nur noch ein paar Minuten bis nach Kiel.
Kapitel 4: Sperrung
Vollgepackt stand ich also an der Zugtüre, die Kippe schon im Mundwinkel. Da meldete sich der Zugführer: “Der Kieler Hauptbahnhof wurde von der Bundespolizei gesperrt. Der Grund dafür ist eine suizidgefährdete Person, die erst noch gefunden werden muss. Der komplette Zugverkehr wurde eingestellt.” Na super. Nur noch ein paar Meter zum Ziel und dann sowas. Nach einigen Minuten merkte man den Fahrgästen an, wie die Stimmung immer schlechter wurde. Typ steht von seinem Platz auf, setzt sich auf den Platz gegenüber der Toilette, brüllt rum, dass es stinkt, knallt die Toilettentür zu, geht wieder. Anderer Typ testet, ob die Zugtür vielleicht auf geht. Wenn einmal drücken nicht hilft, vielleicht dann zweimal, oder dreimal, oder hundertmal… Vielleicht mal gegen die Tür treten? Mh, hilft auch nicht.
Ey Norddeutschland, WAS STIMMT NICHT MIT EUCH???
— the0lli (official) (@the0lli) 5. Juni 2015
Es kam schon bei Twitter die Frage, ob ich vielleicht das Entertainmentpaket der Bahn gebucht hätte.
Auf jeden Fall kam ich dann mit insgesamt 2 Stunden Verspätung in Kiel an. Noch kurz mit den anderen genervten Leuten um ein Taxi prügeln und nach Hause.
Ich sags euch: sowas brauch ich nicht jedes Wochenende.
Am Sonntag geht´s wieder zurück in Richtung Süden. Mal schauen was da alles passiert…
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